München (Reuters) - Ein Ende der Auftragsflaute macht dem Münchner Chemiekonzern Wacker Chemie Hoffnung.
Im Vergleich zum Jahresende seien die Bestellungen im ersten Quartal wieder gestiegen, sagte Vorstandschef Christian Hartel am Donnerstag. "Die Kunden haben begonnen, ihre Lagerbestände von den zuletzt sehr niedrigen Niveaus wieder aufzufüllen." Vor allem die Silikon-Nachfrage habe sich positiv entwickelt. "Ein eindeutiges Signal für eine nachhaltige Trendwende lässt sich daraus aber noch nicht ableiten."
Zu Jahresbeginn machten Wacker erneut der Preisdruck und die Billig-Konkurrenz aus China zu schaffen. Das lastete vor allem auf der Polysilizium-Sparte, die neben der Chip-Branche auch die Solarindustrie mit Silizium beliefert. Der Umsatz der Sparte brach im Vorjahresvergleich um ein Drittel, das operative Ergebnis (Ebitda) sogar um mehr als die Hälfte ein. Gegenüber dem vierten Quartal hat sich das Geschäft aber stabilisiert.
Im Konzern lagen Umsatz und Gewinn ebenso unter Vorjahr, aber über dem Niveau des Vorquartals. Der Umsatz fiel um 15 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro, das Ebitda um 39 Prozent auf 172 Millionen. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 48,4 Millionen Euro, das sind zwei Drittel weniger als Anfang 2023. "Wie erwartet haben sich die anhaltende Konjunkturschwäche und niedrigere Absatzpreise in unseren Zahlen niedergeschlagen", sagte Vorstandschef Hartel. Analysten hatten aber einen noch stärkeren Ergebniseinbruch erwartet. Für das Gesamtjahr bleibt Wacker Chemie bei seinen Prognosen: einem Umsatz zwischen 6,0 und 6,5 Milliarden Euro und einem Ebitda von 600 bis 800 Millionen.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)