Reuters

Wacker Chemie bekommt Krise am Bau und in Solarbranche zu spüren

29.01.2024
um 08:07 Uhr

München (Reuters) - Die Krise der deutschen Chemieindustrie hat Wacker Chemie voll erfasst.

Der Umsatz brach im abgelaufenen Jahr um 22 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro ein und verfehlte damit sogar die bereits reduzierten Erwartungen, wie das Münchner Familienunternehmen am Montag mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank im Vergleich zum Rekordjahr 2022 um 60 Prozent auf 824 Millionen Euro, prognostiziert hatte Wacker zuletzt 800 bis 900 Millionen. Vor allem die Krise am Bau und in der deutschen Solarindustrie spiegelt sich in den Zahlen wider.

Vorstandschef Christian Hartel machte den Preisverfall, die hohen Energiekosten und die schlechte Auslastung für den Einbruch verantwortlich. Der Industriemotor sei ins Stottern geraten, sagte Hartel. "Der Preisdruck war hoch, die zu Beginn des Jahres erhoffte Erholung der Nachfrage auf Kundenseite hat nicht stattgefunden", resümierte er. Eine Erholung der Nachfrage sei zurzeit auch nicht in Sicht. Wacker werde darauf "mit einem verstärkten Fokus auf Effizienz und Kostendisziplin", begegnen.

Den stärksten Umsatzeinbruch verzeichnete das Geschäft mit Polysilizium, das in der Solarbranche ebenso gebraucht wird wie in der Chipindustrie. Hier ging der Umsatz um 30 Prozent zurück, das Ebitda sogar um 60 Prozent, weil die Produktion viel Energie braucht. In der Silikon-Sparte, die vor allem an die Bauindustrie liefert und 2022 noch der größte Gewinnbringer war, brach das Ebitda um drei Viertel ein.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

WACKER CHEMIE O.N.

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