München (Reuters) - Der geplante Einstieg eines Investors in die Erneuerbare-Energien-Sparte der BayWa zieht sich noch länger hin als geplant.
Die Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie erschwerten die Gespräche, sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz am Donnerstag in München. Er deutete an, dass der neue Investor mehr Geld mitbringen müsse als die bisher veranschlagten 500 Millionen Euro. Das Geschäft der Wind- und Solar-Tochter BayWa r.e. sei im abgelaufenen Jahr wesentlich besser gelaufen als gedacht. Das habe Einfluss auf den Kapitalbedarf und das Volumen der Kapitalerhöhung, über die der neue Minderheitseigentümer mit 40 bis 49 Prozent einsteigen soll.
Reuters hatte bereits Ende Januar berichtet, dass die BayWa mit der Energie-Infrastruktur-Sparte von Credit Suisse in fortgeschrittenen Verhandlungen sei. Lutz sagte, es gebe auch noch Diskussionen mit den Interessenten um das Geschäftsmodell. Die BayWa hatte die Solar- und Windkraftwerke bisher entwickelt, um sie weiterzuverkaufen. Nun gehe es darum, mehr Investments auf die eigene Bilanz zu nehmen, um einen stetigen Mittelzufluss zu erzeugen. Die BayWa hatte vor fast einem Jahr mit der Suche nach einem Investor begonnen, um das lukrative Geschäft rascher ausbauen zu können, und zuletzt mit einem Abschluss bis Ende März gerechnet. "Es wird länger dauern", räumte Lutz ein. "Aber der Prozess ist nicht abgebrochen und nicht beendet."
BayWa r.e. hat den Umsatz im vergangenen Jahr um 29 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro nach oben geschraubt. Das operative Ergebnis (Ebit) 2019 stieg um fast ein Drittel auf 101 Millionen Euro. Das ist mehr als die Hälfte des Ebit von 188,4 Millionen Euro des gesamten Agrar- und Baustoff-Handelskonzerns, der 17,1 (16,6) Milliarden Euro umsetzte.