Wien (Reuters) - Das Oberlandesgericht Wien (OLG) hat die Ermittlungen gegen Airbus wegen Betrugsverdacht im Zusammenhang mit einem milliardenschweren Kauf von Eurofighter-Jets endgültig eingestellt.
Eine Beschwerde der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft und der Republik Österreich gegen die Einstellung des Verfahrens sei durch das Landesgericht für Strafsachen zurückgewiesen worden, gab die Finanzprokuratur am Mittwochabend bekannt. Der Verdacht des Betruges habe in dem bisherigen dreieinhalbjährigen Ermittlungsverfahren nicht ausreichend dargestellt werden können, dass eine Fortsetzung der strafrechtlichen Ermittlungen gerechtfertigt wäre, hieß es.
"Unsere entschiedene Haltung bei der Aufarbeitung des begründeten Betrugsverdachts war im Hinblick auf unsere Ermittlungsergebnisse, die von ausländischen Strafbehörden und dem Eurofighter-Untersuchungsausschuss bestätigt wurden, sowie im Interesse der Steuerzahler gerechtfertigt. Aber Gerichtsentscheidungen schaffen Tatsachen, die zu akzeptieren sind", wird der Chef der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, in der Mitteilung zitiert.
Die österreichische Regierung hatte 2017 eine Strafanzeige gegen den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus wegen des Verdachts auf arglistige und betrügerische Täuschung beim milliardenschweren Kauf der Kampfjets im Jahr 2003 gestellt. Zur Begründung hieß es, eine interne Untersuchung habe gezeigt, dass Airbus und das in München ansässige Eurofighter-Konsortium Österreich in Bezug auf den Kaufpreis, die Zustellbarkeit und die Ausstattung der Jets getäuscht hätten. Ansonsten hätte sich Österreich nicht für den Kauf der Eurofighter entschieden, hieß es damals vom Ministerium. Ziel war es, Schadenersatz geltend zu machen. Der mögliche Schaden für das Land wurde mit bis zu 1,1 Milliarden Euro beziffert. Airbus und das Eurofighter-Konsortium haben die Vorwürfe zurückgewiesen.