Frankfurt (Reuters) - Die Commerzbank ist trotz hoher Kosten für den laufenden Konzernumbau 2021 in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.
"Wir haben im ersten Jahr der Transformation geliefert, was wir versprochen haben", sagte Vorstandschef Manfred Knof am Donnerstag zur Vorlage der Geschäftszahlen. "2022 wird ein entscheidendes Jahr bei der Umsetzung unserer Strategie." Die Bank will ihren Konzerngewinn im laufenden Jahr auf mehr als eine Milliarde Euro steigern. "Damit streben wir für das Geschäftsjahr 2022 die Zahlung einer Dividende an", erklärte Knof. Anvisiert wird eine Ausschüttungsquote von 30 Prozent. Im frühen Frankfurter Handel legte die Aktie um mehr als drei Prozent zu.
Das Frankfurter Geldhaus erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Gewinn von 430 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein hoher Verlust von 2,87 Milliarden Euro ausgewiesen wurde. Dabei profitierte das Geldhaus unter anderem davon, dass sich das Kundengeschäft gut schlug und das Provisionsergebnis dank des Wertpapierbooms kräftig stieg. Daneben zahlten sich Beteiligungen an Start-Ups aus. Die Commerzbank baute im vergangenen Jahr ihre Konzernerträge um drei Prozent auf 8,46 Milliarden Euro aus. Zudem sank die Risikovorsorge im zweiten Pandemiejahr deutlich.
Neben hohen Kosten für den Umbau musste die Bank 2021 auch zusätzliche Belastungen von 600 Millionen Euro für Fremdwährungskredite in Polen verkraften. Das Frankfurter Geldhaus befindet sich mitten in einem tiefgreifenden Restrukturierungsprozess, der unter anderem den Abbau von 10.000 Stellen bis 2024 vorsieht. Konzernchef Knof will die Bank dadurch schlagkräftiger ausrichten und wieder auf einen stabilen Gewinnkurs führen. Unter anderem soll das Filialnetz in Deutschland neu ausgerichtet werden und deutlich schrumpfen. Die Commerzbank hatte Anfang 2022 noch rund 36.700 Vollzeitstellen - annähernd 2.800 weniger als ein Jahr zuvor. Beim Filialnetz wurde die Zahl der Standorte inzwischen auf rund 550 von zuvor rund 800 verringert. Ziel sind 450 Filialen.