München (Reuters) - Der Münchner Spezialchemie-Konzern Wacker Chemie will den Umsatz in den nächsten acht Jahren um mehr als 60 Prozent auf zehn Milliarden Euro steigern und dabei hohe Renditen einfahren.
Mit sechs bis zehn Prozent soll das Umsatzwachstum pro Jahr im besten Fall doppelt so hoch ausfallen wie in der Vergangenheit, kündigte das Familienunternehmen am Dienstag zu seinem Kapitalmarkttag an. 2021 lag der Umsatz bei 6,2 Milliarden Euro, in diesem Jahr sollen es sieben Milliarden Euro werden. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) will Wacker-Chef Christian Hartel bei über 20 Prozent halten; im vergangenen Jahr war sie dank der starken Nachfrage nach Polysilizium für die Chip- und Solarindustrie auf fast 25 Prozent geschnellt.
"Wacker befindet sich seit dem vergangenen Jahr wieder auf Wachstumskurs. Diese Dynamik wollen wir beibehalten und stellen aktiv die Weichen für beschleunigtes Wachstum in der Zukunft", sagte Hartel. Das solle vor allem aus eigener Kraft erreicht werden, aber auch Zukäufe seien möglich.
Dabei setzt Wacker Chemie vor allem auf die Nachfrage aus der Chip-Industrie nach dem Rohstoff Polysilizium. Fast jeder zweite weltweit hergestellte Chip basiere auf Polysilizium des Münchner Unternehmens. Wacker will die Produktion deshalb noch stärker auf die Halbleiterbranche ausrichten, mehr hochreines Polysilizium herstellen und die Kapazitäten ausbauen. Ziel ist eine Ebitda-Marge von mehr als 30 Prozent. Für die beiden Chemie-Sparten Wacker Silicones und Wacker Polymers peilt das Unternehmen eine Ebitda-Marge von mehr als 20 (bisher 16) Prozent an. Die Investitionen sollen dort deshalb verdoppelt werden, auf 400 Millionen Euro pro Jahr.