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Tochter Ergo muss Gewinnziel der Münchener Rück retten

08.11.2022
um 09:32 Uhr

München (Reuters) - Die Münchener Rück braucht die Erstversicherungs-Tochter Ergo und Extra-Gewinne aus Kapitalanlagen, um den angepeilten Gewinn in diesem Jahr zu schaffen.

"Auch wenn Hurrikan Ian und das wirtschaftliche Umfeld es deutlich schwerer machen, halten wir unser Jahresziel von 3,3 Milliarden Euro weiter fest im Blick", sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka am Dienstag. Es werde aber "deutlich schwerer zu erreichen" sein. Der weltgrößte Rückversicherer sei auf erwartete Sondereffekte vor allem in der Kapitalanlage angewiesen, die das Ergebnis im vierten Quartal aufbessern sollen. Der Hurrikan, der im US-Bundesstaat Florida und benachbarten Regionen im September Schäden von rund 60 Milliarden Dollar angerichtet haben dürfte, schlägt bei der Münchener Rück mit 1,6 Milliarden Euro zu Buche.

Nach neun Monaten hinkt der Rückversicherer daher mit einem Nettogewinn von 1,9 (2,1) Milliarden Euro hinter dem Vorjahr her. In der Rückversicherung schrieb die Münchener Rück trotz der Hurrikan-Schäden im dritten Quartal mit 81 (232) Millionen Euro unter dem Strich noch schwarze Zahlen, weil in der Lebens-Rückversicherung weniger Corona-Schäden anfielen. In der Schaden- und Unfall-Rückversicherung rechnet die Münchener Rück im Gesamtjahr bei einer Schaden-Kosten-Quote von 97 Prozent mit operativ schwarzen Zahlen. Die Quote dürfte allerdings drei Prozentpunkte schlechter ausfallen als bisher erwartet.

Die Rückversicherung soll in diesem Jahr auf 2,5 Milliarden Euro Gewinn kommen, das sind 200 Millionen weniger als gedacht. Der Erstversicherer Ergo soll im Gegenzug 200 Millionen Euro mehr Gewinn abwerfen. Das ergibt sich aus einem Bilanzierungseffekt in der Leben-Sparte infolge der steigenden Zinsen.

Wegen der steigenden Preise in der Rückversicherung rechnet die Münchener Rück mit deutlich höheren Beiträgen als bisher. Die Bruttobeiträge in der Rückversicherung sollen mit rund 48 Milliarden Euro um drei Milliarden höher ausfallen als geplant. Im Konzern wird mit 67 (bisher 64) Milliarden gerechnet.

(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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