München (Reuters) - Die Münchener Rück nimmt im kommenden Jahr nach den neuen Bilanzierungsvorschriften einen Gewinnzuwachs auf rund vier Milliarden Euro ins Visier.
Das teilte der weltgrößte Rückversicherer am Mittwochabend mit. Finanzvorstand Christoph Jurecka will am Donnerstag über die Auswirkungen der neuen, von 2023 an geltenden IFRS-Bilanzierungsregeln auf das Zahlenwerk der Münchener Rück berichten. Die operative Entwicklung des Geschäfts sei "weiterhin sehr erfreulich". Für das laufende Jahr hat der Rückversicherer trotz hoher Naturkatastrophen-Schäden einen Nettogewinn von 3,3 Milliarden Euro - nach der bisherigen Berechnungsmethode - in Aussicht gestellt.
Der Versicherungsumsatz, den die Branche künftig anstelle der Prämien ausweist, werde im kommenden Jahr bei 58 Milliarden Euro liegen. Er liegt nach IFRS 17 niedriger als die Prämien, weil die Beiträge der Kunden zur Lebensversicherung nur noch teilweise als Umsatz verbucht werden. Die Kapitalanlagerendite soll 2023 mindestens 2,2 Prozent betragen.
Der Großteil des Konzerngewinns soll auch künftig aus der Rückversicherung kommen. Für 2023 erwartet die Münchener Rück in der Sparte einen Gewinn von rund 3,3 Milliarden Euro, bei einem Versicherungsumsatz von 39 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung wird nach den neuen Bilanzierungsregeln bei rund 86 Prozent liegen, deutlich niedriger als bisher. Die Erstversicherungs-Tochter Ergo soll bei einem Umsatz von 19 Milliarden Euro rund 700 Millionen Euro Gewinn beisteuern. Ziel sei dort eine Schaden-Kosten-Quote von rund 89 Prozent in der deutschen Sachversicherung und von rund 90 Prozent im Auslands-Geschäft.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)