München (Reuters) - Der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S drückt angesichts eines Umsatz- und Ergebnisrückgangs im zurückliegenden Quartal auf die Kostenbremse.
Das Marktumfeld habe sich deutlich eingetrübt. "Um die Effekte der kurzfristigen Schwankungen abzumildern, haben wir zusätzliche Kostenoptimierungsprogramme initiiert", erklärte Vorstandschef Andreas Gerstenmayer am Donnerstag. Auf längere Sicht bleibe das er optimistisch, die großen Trends - Digitalisierung und Elektrifizierung - seien intakt.
Die Einspareffekte sollen ab dem Geschäftsjahr 2023/24 bei rund 180 Millionen Euro liegen. Laufende Verbesserungsmaßnahmen würden forciert, kündigte AT&S an. Zudem werde der Umfang der neuen Werke im steirischen Leoben und in Kulim in Malaysia auf den Prüfstand gestellt. Dort werde nach dem erwarteten Abschluss der Baumaßnahmen in den kommenden Monaten die anschließende, mit hohen Kosten verbundene Aufstellung der Maschinen "flexibel im Einklang mit der jeweiligen Marktnachfrage" erfolgen.
AT&S stellt hochwertige Leiterplatten her. Die Komponenten finden sich in Smartphones, Tablets, aber auch in Spielekonsolen und Medizinprodukten. Zu den Kunden von AT&S zählen Apple, Intel und Autozulieferer. Am Mittwoch hatte AT&S seine Ziele für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2022/23 erneut zurückgeschraubt. Wegen einer schwächeren Nachfrage wurde die Umsatzprognose auf rund 1,8 Milliarden Euro von zuvor rund 2,1 Milliarden Euro gesenkt. Die bereinigte Ebitda-Marge wird nun bei rund 25 Prozent erwartet. Beide Werte wären jedoch immer noch ein Anstieg im Vergleich mit den Vorjahreszahlen. Auch mittelfristig erwartet AT&S eine Fortsetzung seines Wachstumskurses, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im Geschäftsjahr 2025/26 sollen der Umsatz auf rund 3,5 Milliarden Euro und die operative Rendite (Ebitda-Marge) auf 27 bis 32 Prozent steigen.
Im dritten Geschäftsquartal schrumpfte der Umsatz um sieben Prozent auf 419 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) ging um zwei Prozent auf 117 Millionen Euro zurück. Die entsprechende Marge schrumpfte auf 24,1 Prozent von 25,2 Prozent vor Jahresfrist.
(Bericht von Jörn Poltz, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)