Wien (Reuters) - Beim steirischen Leiterplattenhersteller AT&S könnte die österreichische Staatsholding ÖBAG einsteigen.
Es werde darüber verhandelt, ob die ÖBAG im Zuge einer Kapitalerhöhung eine Beteiligung von zumindest 25 Prozent plus eine Aktie erhalte, teilte AT&S am Montagabend mit. Darüber hinaus habe der AT&S-Vorstand beschlossen, Gespräche mit potenziellen anderen neuen Investoren über einen möglichen Einstieg aufzunehmen.
Geplant sei, das Grundkapital aus genehmigten Kapital gegen Bareinlage zu erhöhen und möglicherweise weitere Kapitalschritte umzusetzen, erklärte der Konzern. Das Gesamtvolumen dieser Kapitalmaßnahmen könne bis zu 50 Prozent des Grundkapitals betragen. Die Details seien noch festzulegen und die finale Zustimmung des Aufsichtsrats sei noch ausständig, hieß es.
AT&S macht derzeit eine schwächere Nachfrage und hoher Preisdruck zu schaffen. Spätestens im zweiten Halbjahr 2024 rechnet Vorstandschef Andreas Gerstenmayer aber mit einer deutlichen Markterholung. AT&S stellt neben Leiterplatten für Smartphones, Tablets, Spielekonsolen und Medizinprodukte auch sogenannte IC-Substrate her, die etwa in Notebooks verwendet werden und als Verbindungselemente zwischen Leiterplatte und Chip dienen. Zu den Kunden zählen Apple, Intel, aber auch die großen europäischen Autozulieferer.
Die größten Einzelaktionäre von AT&S sind die Privatstiftungen des Unternehmers Willi Dörflinger sowie des früheren österreichischen Finanzministers Hannes Androsch. Beide Stiftungen sind mit jeweils rund 18 Prozent beteiligt. Gut 64 Prozent sind im Streubesitz.
(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)