Frankfurt (Reuters) - Die Zinseinnahmen aus dem Firmenkundengeschäft haben den Gewinn der Commerzbank im vergangenen Jahr mehr als verdreifacht.
Unter dem Strich stand 2022 ein Gewinn von 1,4 Milliarden Euro, nach 430 Millionen Euro im Vorjahr, wie Deutschlands zweitgrößte Privatbank am Donnerstag mitteilte. Von der Bank befragte Analysten hatten mit 1,35 Milliarden Euro Gewinn gerechnet. Das operative Ergebnis lag bei 2,1 Milliarden Euro nach 1,18 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Damit übertraf Bankchef Manfred Knof sein Ziel, den Konzerngewinn auf über eine Milliarde Euro zu steigern. "Das zeigt, dass unsere Strategie greift und wir die Trendwende geschafft haben," erklärte Knof. "Die Commerzbank ist wieder da."
Seit vier Jahren schlägt die Bank zum ersten Mal eine Dividende von 20 Cent je Aktie vor. Analysten hatten allerdings mit einer höheren Ausschüttung von 25 Cent je Aktie gerechnet. Seit der Finanzkrise 2008 hat das Institut nur in zwei Jahren - 2015 und 2018 - einen Teil des Gewinns an die Aktionäre ausgeschüttet. Darüber hinaus will der Vorstand auch über ein Aktienrückkaufprogramm Geld an die Anteilseigner zurückgeben. Insgesamt sollen damit 30 Prozent des Gewinns ausgeschüttet werden, 2023 soll die Quote auf 50 Prozent steigen. Der Aktienrückkauf muss aber noch von der Europäischen Zentralbank (EZB) als Aufsichtsbehörde und von der Finanzagentur des Bundes genehmigt werden. Diese hält den Staatsanteil an der Bank.
(Bericht von Marta Orosz und Tom Sims; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)