Frankfurt (Reuters) - Nach einem deutlichen Ergebnisanstieg im vergangenen Jahr stellt sich Lanxess auf Gegenwind ein.
Für 2023 erwartet der Kölner Spezialchemiekonzern einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) auf dem Niveau des Vorjahres, wie Lanxess am Mittwoch mitteilte. Analysten sind bislang im Schnitt von knapp 915 Millionen Euro ausgegangen. 2022 war der bereinigte operative Gewinn um gut 14 Prozent auf 930 Millionen Euro gestiegen. Damit erreichte Lanxess seine im November gestutzte Prognose, die ein Ergebnis zwischen 900 und 950 Millionen Euro vorgesehen hatte. Der Umsatz zog dank höherer Preise um fast ein Drittel auf 8,08 Milliarden Euro an. Wegen stark gestiegener Kosten und eines geringeren Absatzes ging die operative Rendite (Ebitda-Marge) allerdings zurück.
"Wir haben 2022 erfolgreich gemeistert und unser Ergebnis trotz aller äußeren Widrigkeiten gesteigert. Das zeigt: Lanxess ist wetterfest", sagte Vorstandschef Matthias Zachert. Die Ausrichtung auf Spezialchemie und die nochmalige Verstärkung der Präsenz in Nordamerika habe zusätzlich für Stabilität und Wachstum gesorgt. Die Dividende soll mit 1,05 Euro je Aktie stabil bleiben. Denn 2023 wird für Lanxess nicht leichter werden, wie Zachert sagte. "Die gedämpfte Nachfrage, die wir bereits im letzten Quartal 2022 deutlich gespürt haben, hält bisher auch im neuen Jahr an."
Die hohen Energiepreise aus dem vierten Quartal dürften sich auch noch zum Jahresanfang niederschlagen. Für Unsicherheit sorgten die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine sowie die Entwicklung der Rohstoff- und Energiekosten. Für das erste Quartal erwartet Lanxess ein bereinigtes Ergebnis zwischen 180 und 220 Millionen Euro. Vor Jahresfrist waren es 320 Millionen.
(Bericht von Patricia Weiß. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)