Frankfurt (Reuters) - Eine schwache Nachfrage und hohe Kosten haben dem Spezialchemiekonzern Lanxess im vergangenen Jahr einen Ergebniseinbruch eingebrockt.
Für 2024 stellte Vorstandschef Matthias Zachert allerdings eine Verbesserung in Aussicht. Lanxess rechne mit moderat steigenden Ergebnissen, teilte das Kölner Unternehmen am Donnerstag mit. "Wir gehen davon aus, dass der Lagerabbau bei unseren Kunden, mit Ausnahme der Agrochemie, abgeschlossen ist", sagte Zachert. Aus seinem Sparprogramm erhoffe sich Lanxess zudem nachhaltige Kostensenkungen.
Im ersten Halbjahr werde das Umfeld aber weiter herausfordernd sein, erklärte Lanxess. Das Ergebnis dürfte sich im Gesamtjahr immer noch deutlich unter dem durchschnittlichen Niveau der letzten Jahre bewegen. Für das erste Quartal erwartet Lanxess ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von bis zu 100 (Vorjahreszeitraum: 189) Millionen Euro. 2023 brach das Ergebnis um 45 Prozent auf 512 Millionen Euro ein und lag damit einen Tick über den Analystenerwartungen. Der Umsatz sank um 17 Prozent auf 6,7 Milliarden.
"Ein solches Krisenjahr hat die deutsche Chemie und haben auch wir bei Lanxess noch nicht erlebt", sagte Zachert. "Aber wir tun alles dafür, um möglichst stabil durch diese Phase zu kommen und bestmöglich aufgestellt zu sein, wenn die Zeiten wieder besser werden." Lanxess will seine jährlichen Kosten ab 2025 dauerhaft um rund 150 Millionen Euro senken. Das umfasst den Abbau von 870 Stellen, davon 460 in Deutschland. Für den Großteil des Stellenabbaus seien bereits die entsprechenden Verträge unterzeichnet worden.
Im fortgeführten Geschäft schrieb der Konzern im vergangenen Jahr wie erwartet mit einem Minus von 843 (Vorjahr: plus 184) Millionen Euro tiefrote Zahlen. Grund dafür sind Firmenwertabschreibungen sowie Wertanpassungen bei seiner Minderheitsbeteiligung am Kunststoffunternehmen Envalior. Die Aktionäre erhalten eine deutlich geschrumpfte Dividende von 0,10 Euro je Aktie (2022: 1,05 Euro).
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)