Frankfurt (Reuters) - Eine schwächere Nachfrage hat beim Pharmazulieferer Sartorius im ersten Halbjahr den Gewinn gedrückt.
Das operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte um mehr als ein Viertel auf 517 Millionen Euro, wie das Göttinger Unternehmen am Freitag mitteilte. Sartorius setzte 1,74 Milliarden Euro um, ein Minus von knapp 16 Prozent binnen Jahresfrist. Der Auftragseingang brach gegenüber dem starken Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel ein. "Die erste Jahreshälfte war durchgängig von den Nachwirkungen der Pandemie geprägt. Kunden haben ihre Lagerbestände weiter abgebaut und waren infolge freier Kapazitäten zurückhaltender bei Investitionen", sagte
Vorstandschef Joachim Kreuzburg.
Sartorius profitierte in den vergangenen Jahren von einer hohen Nachfrage nach seinen Produkten, die bei der Herstellung von Corona-Impfstoffen und -Medikamenten eingesetzt wurden und erzielte so Wachstumsraten von über 30 Prozent. Kreuzburg hatte bereits zu Jahresbeginn gesagt, dass diese Sonderkonjunktur ein Ende hat. Die Geschäfte entwickelten sich aber schlechter als gedacht, so dass er im Juni die Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich senkte. Die schwache Entwicklung des Auftragseingangs halte länger an als ursprünglich erwartet, "allerdings gehen wir von einer schrittweisen Belebung der Auftragslage im Verlauf der zweiten Jahreshälfte aus", sagte Kreuzburg nun.
Die gesenkten Ziele bekräftigte Sartorius und erwartet für 2023 weiter einen Umsatzrückgang von rund zehn bis 15 Prozent. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) wird mit rund 30 Prozent nicht an das Vorjahresniveau von 33,8 Prozent anknüpfen. Im ersten Halbjahr lag sie bei 29,8 Prozent.
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)