Frankfurt (Reuters) - Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius ist trotz eines Gewinneinbruchs in den ersten neun Monaten und der deutlichen Senkung seiner Jahresziele zuversichtlich für 2024.
Für das kommende Jahr erwarte der Vorstand profitables Wachstum, teilte das Göttinger Unternehmen am Donnerstag mit. "Der langfristige Ausblick bleibt unverändert sehr positiv", sagte Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg. "Wir erwarten eine durchschnittliche Wachstumsrate in den nächsten Jahren von um die zehn Prozent für den Biopharmamarkt und wir sehen Sartorius sehr gut aufgestellt, daran auch entsprechend zu partizipieren." Eine konkrete Prognose für 2024 will Kreuzburg im Januar mit der Vorlage der Bilanz veröffentlichen. Bis dahin will sich Sartorius auch neue Mittelfristziele setzen.
An der Börse stiegen Sartorius-Aktien um bis zu 9,2 Prozent auf 277,60 Euro. Sie waren damit stärkster Gewinner im deutschen Leitindex Dax. Seit der Senkung der Prognose hatten die Papiere allerdings mehr als 18 Prozent an Wert eingebüßt. Sartorius hatte vor einer Woche seine Ziele für 2023 erneut gesenkt und auch seine Mittelfristziele auf den Prüfstand gestellt. Denn die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens erholt sich nur zögerlich, vor allem Kunden aus China und den USA halten sich mit Käufen zurück. "Man kann zwar Erholungstendenzen feststellen, aber nicht in dem Ausmaß, in dem wir sie erwartet haben. In China ist der Markt so gedämpft und schwach, wie wir es noch nie gesehen haben", sagte Kreuzburg.
Sartorius profitierte in den vergangenen Jahren von einer hohen Nachfrage nach seinen Produkten, die bei der Herstellung von Corona-Impfstoffen und -Medikamenten eingesetzt wurden und erzielte so Wachstumsraten von über 30 Prozent. Kreuzburg hatte bereits zu Jahresbeginn darauf hingewiesen, dass diese Sonderkonjunktur ein Ende hat. In den ersten neun Monaten brach der Nettogewinn um gut 45 Prozent auf 274 Millionen Euro ein. Der Umsatz sank währungsbereinigt um mehr als 16 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr erwartet Sartorius auf dieser Basis nun einen Umsatzrückgang von etwa 17 Prozent und eine operative Rendite (Ebitda-Marge) von etwas über 28 Prozent. In den ersten neun Monaten lag die Marge bei 28,8 (Vorjahreszeitraum: 33,8) Prozent.
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)