Frankfurt (Reuters) - Der US-Pharmakonzern Pfizer bekommt grünes Licht für die 43 Milliarden-Dollar-schwere Übernahme des Krebsspezialisten Seagen.
Um die Bedenken der Kartellbehörden an dem Deal aus dem Weg zu räumen, will Pfizer die Rechte an den Lizenzgebühren an der Krebsimmuntherapie Bavencio spenden. Der Konzern teilte am Dienstag mit, nun alle behördlichen Genehmigungen erhalten zu haben, um die Übernahme am Donnerstag abzuschließen - rund neun Monate nach dessen Ankündigung.
Die Lizenzrechte für Bavencio will Pfizer an die American Association for Cancer Research spenden. Im März hatte der Konzern die exklusiven weltweiten Rechte für die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Bavencio an die deutsche Merck, aus deren Laboren das Mittel stammt, zurückgegeben. Pfizer behielt aber eine Lizenzgebühr in Höhe von 15 Prozent der Nettoumsätze von Bavencio. Die Krebsimmuntherapie brachte Pfizer 2022 einen Umsatz von 271 Millionen Dollar ein, Merck setzte mit ihr 611 Millionen Euro um.
Pfizer hatte die Übernahme von Seagen zur Stärkung seines Angebots an Krebsmedikamenten im März angekündigt. Mit dem Kauf kann sich der Konzern gleich vier zugelassene Krebstherapien mit einem Gesamtumsatz von fast zwei Milliarden Dollar im vergangenen Jahr sichern. Pfizer will nun einen separaten Geschäftsbereich für Krebsmedikamente schaffen und den Rest seines kommerziellen Geschäfts in zwei Divisionen aufteilen, von denen sich eine auf die USA und die andere auf den Rest der Welt konzentrieren soll.
(Bericht von Manas Mishra und Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)