Danzig (Reuters) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus kommt einer Übernahme der Cybersicherheits-Sparte des französischen IT-Konzerns Atos näher.
Airbus biete zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Euro für den Geschäftsbereich BDS (Big Data & Security), erklärte Atos am Mittwoch. Auf dieser Basis sei man bereit, Airbus die Bücher der Sparte prüfen zu lassen. Airbus bestätigte das unverbindliche Übernahmeangebot. "Die Übernahme von BDS könnte die digitale Transformation von Airbus deutlich beschleunigen", sagte ein Sprecher. Die angeschlagene Atos braucht Geld: Allein in den nächsten zwölf Monaten müssen zwei Milliarden Euro refinanziert werden.
Deshalb will Atos eigentlich sein defizitäres Kerngeschäft Tech Foundations an den tschechischen Unternehmer Daniel Kretinsky verkaufen. Doch die exklusiven Verhandlungen ziehen sich hin. Atos-Finanzchef Paul Saleh räumte am Mittwoch ein, dass die Gespräche länger dauerten als geplant. Es gehe um den Kaufpreis, die Struktur der Transaktionen und den Übergang eines sehr großen Teils der Verbindlichkeiten von Tech Foundations, hieß es in einer Mitteilung von Atos.
Atos und Airbus hatten bereits im Frühjahr 2023 über eine Beteiligung des Flugzeugbauers von 29,9 Prozent an der Sparte Evidian (inzwischen umbenannt in Eviden) gesprochen, zu der BDS gehört. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte damals erklärt, der Einstieg sei sinnvoll, weil die Luftfahrt zunehmend von großen Datenmengen und Hochleistungsrechnern abhänge. Airbus zog sein Angebot zurück, verhandelte im Hintergrund aber weiter. Reuters hatte Mitte Dezember unter Berufung auf einen Insider berichtet, dass der Flugzeugbauer nun auf BDS schiele.
(Bericht von Michal Aleksandrowicz und Dagmarah Mackos; Geschrieben von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)