Singapur/Hongkong (Reuters) - Wegen der hohen Nachfrage nach Spezialchips für Künstliche Intelligenz (KI) und Fertigungsproblemen muss Huawei Insidern zufolge die Smartphone-Produktion drosseln.
Die Ausbeute der Anlage, in der diese Prozessoren gefertigt würden, sei gering, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag. Das Unternehmen wollte sich zu diesem Thema nicht äußern.
Wegen der US-Exportbeschränkungen für Hochtechnologie pumpen chinesische Firmen verstärkt Geld in die Entwicklung eigener Halbleiter. Huawei will mit "Ascend AI" dem Weltmarktführer bei KI-Spezialchips, Nvidia, Marktanteile abjagen. Parallel dazu stellte der Konzern vor einigen Monaten sein neues Smartphone-Topmodell "Mate 60" vor, das von der Eigenentwicklung "Kirin" befeuert wird und Experten zufolge den iPhones von Apple technisch ebenbürtig ist. Im Internet beschweren sich Interessenten über monatelange Wartenzeiten bis zur Auslieferung eines "Mate 60". In Geschäften und Online-Shops sind keine Geräte vorrätig.
Huawei gibt bislang wenig Informationen zum technologischen Stand der Chip-Fertigung oder zu Produktionszielen preis. Der KI-Prozessor "Ascend 910B" gilt als der leistungsstärkste Nicht-Nvidia-Chip, der in China erhältlich ist. Analysten vermuten, dass Huawei und der Auftragsfertiger SMIC ältere Maschinen zur Halbleiter-Produktion modifiziert haben, um leistungsfähigere Prozessoren herzustellen. Dies macht die Fertigung aufwändiger und produziert voraussichtlich mehr Ausschuss. Wegen des US-Embargos haben chinesische Firmen keinen Zugriff auf die neueste Generation von Chip-Maschinen, die vom niederländischen Weltmarktführer ASML stammen.
(Bericht von Fanny Potkin und Julie Zhu; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)