München (Reuters) - Der Autozulieferer Leoni verprellt mit einem schwachen Jahresausblick seine Investoren.
Für 2016 rechnet der Hersteller von Bordnetzen mit sinkenden Einnahmen und Gewinnen. Der Umsatz werde auf 4,4 Milliarden Euro von zuletzt 4,5 Milliarden zurückgehen, teilten die Nürnberger am Montag mit. Der Betriebsgewinn dürfte weiter auf 105 Millionen Euro schrumpfen. Als Grund nannte der Zulieferer die eingetrübte Konjunktur. An der Börse brachen die Leoni-Titel zu Wochenbeginn um zehn Prozent ein und waren damit mit Abstand größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax.
Im abgelaufenen Jahr war der operative Gewinn (EBIT) bereits auf 151 Millionen Euro von zuvor 182,5 Millionen gefallen. Leoni profitierte dabei noch von einem Anteilsverkauf eines chinesischen Werks und positiven Währungseffekten. Das Unternehmen ringt mit Auftragsschwankungen und einhergehenden hohen Kosten in der Bordnetzsparte. Der Segmentchef Andreas Brand nahm im November seinen Hut. Aufgrund gestiegener Löhne sollen Teile der Produktion in Rumänien in andere Länder verlagert werden. Leoni hatte im vergangenen Herbst bereits seine mittelfristigen Umsatz- und Renditeziele kassiert und damit an der Börse einen heftigen Kursrutsch ausgelöst. In der Folge stellte die Firma einen Sanierungsplan für ihre Bordnetzsparte auf, der im laufenden Jahr mit rund 30 Millionen Euro zu Buche schlagen wird.