München (Reuters) - Der in der Coronakrise erneut in Not geratene Autozulieferer Leoni hat den angekündigten Antrag auf Staatshilfe bisher nicht eingereicht.
Der Prozess, finanzielle Hilfe zur Existenzsicherung zu beantragen, sei weit fortgeschritten, teilte der Kabel- und Bordnetzspezialist am Montag in Nürnberg anlässlich seiner Bilanzvorlage lediglich mit.
Das Unternehmen, das wegen hausgemachter Probleme bereits seit einiger Zeit einen harten Sanierungskurs fährt, ringt wegen der Produktionsstopps mehrerer Kunden wie Volkswagen und BMW erneut ums Überleben. Leoni hatte deshalb vor einer Woche angekündigt, sich um Staatshilfe zu bemühen, die Produktion in mehreren Werken in Europa, Nordafrika und Amerika zu stoppen und in Deutschland Kurzarbeit zu beantragen.
Probleme in der Kabelsparte und im Bordnetzgeschäft trieben den Autozulieferer im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen, wie Leoni bereits im Februar mitgeteilt hatte. Bei einem Umsatzrückgang um sechs Prozent auf 4,8 Milliarden Euro schrieb der Konzern operativ 384 Millionen Euro Verlust. Ein Jahr zuvor stand vor Zinsen und Steuern noch ein Betriebsgewinn (Ebit) von 144 Millionen Euro.