New York (Reuters) - Der US-Flugzeugbauer Boeing will Insidern zufolge vor einer möglichen Übernahme seiner früheren Tochter Spirit AeroSystems deren Verbindungen zum Rivalen Airbus kappen.
Boeing erwäge, im Falle eines Deals einzelne Sparten des Zulieferers, der auch wichtige Komponenten für Airbus liefert, zu verkaufen oder umzustrukturieren, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Boeing prüfe auch, ob andere Unternehmen am Airbus-Geschäft von Spirit interessiert sein könnten. Inwieweit Airbus für eine Übernahme von Spirit empfänglich wäre, ist unklar. "Es gibt sehr aktive Gespräche, aber keinen klaren Fahrplan", sagte einer der Insider und fügte hinzu, dass Airbus alle Optionen prüfe. Ein Sprecher von Spirit bestätigte die Gespräche mit Airbus. Sowohl Airbus als auch Boeing lehnten eine Stellungnahme ab. Spirit hat einen Marktwert von fast 3,8 Milliarden Dollar. Das Airbus-Geschäft erwirtschaftete 2023 ein Fünftel des Umsatzes von Spirit. Boeing könnte den Kauf von Spirit aber auch ohne den Verkauf dieser Geschäftsbereiche abschließen. Das Airbus-Geschäft von Spirit, zu dem auch die verlustreiche Flügelproduktion für den kleinen A220-Jet in Belfast gehört, wolle Boeing aber nicht übernehmen, sagten die Insider. Spirit habe bereits Sondierungsgespräche mit Airbus über den Verkauf des Werks geführt, berichtete Reuters diesen Monat. Nach dem Zwischenfall mit einer 737-9-Max im Januar versucht Boeing, kritische Teile seiner Produktion, die seit zwei Jahrzehnten aus Kostengründen ausgelagert sind, wieder in den Konzern zurückzuholen.
(Bericht von Mike Stone, David Carnevali und Allison Lampert, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)