London (Reuters) - Im Ringen um Lebensmittelpreise in Frankreich stellt sich die größte französische Supermarkt-Kette Leclerc hinter den Verkaufsstopp von PepsiCo-Produkten durch den Supermarktkonzern Carrefour. "Wir müssen im kommenden Monat alle großen Lieferanten, die ihre Preise frühzeitig erhöht haben, von Senkungen oder Mäßigungen überzeugen", schrieb Konzernchef Michel-Edouard Leclerc auf dem Social-Media-Netzwerk LinkedIn am Freitag. Ob Leclerc nachziehen und die Produkte von Pepsi oder anderen Herstellern aus den Regalen nehmen werde, beantwortete das Unternehmen bislang nicht.
Der französische Einzelhändler Carrefour hatte am Donnerstag wegen des Preiskampfes mit dem US-Konzern beliebte Produkte wie Pepsi, Lay's und 7up aus seinen Filialen verbannt. Für Pepsi macht der französische Markt rund ein Prozent des Umsatzes aus, wie aus einer Analyse der britischen Großbank Barclays hervorgeht. Im vergangenen Jahr hatten Lebensmitteleinzelhändler in mehreren Ländern wie Deutschland und Belgien angekündigt, Waren von Konsumgüterkonzernen aufgrund von Preiserhöhungen nicht mehr zu ordern.
In Frankreich tobt ein Preiskampf zwischen Supermarktketten und Lebensmittelriesen. Die Einzelhändler kritisieren die Konsumgüterkonzerne für ihre Preiserhöhungen und halten diese für ungerechtfertigt. Bereits im September hatte Carrefour den Druck erhöht und seine Kunden mit gekennzeichneten Waren vor versteckten Preiserhöhungen gewarnt. Anders als in Deutschland mischt sich die Regierung des Nachbarlandes aktiv in die Preisgestaltung ein und will im Rahmen der jährlich stattfindenden Preisverhandlungen bis Mitte Januar Preissenkungen durchsetzen - zwei Monate früher als üblich.
(Bericht von Helen Reid, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)