New York (Reuters) - Eine Abteilung des US-Finanzministeriums hat Insidern zufolge erstmals die Bilanzierung möglicher wirtschaftlicher Folgen des Klimawandels auf die Banken unter die Lupe genommen.
Bei dieser "Erkundungsüberprüfung" hätten Experten des Office of the Comptroller of the Currency (OCC) in den vergangenen Monaten unter anderem untersucht, wie sich der Klimawandel auf das Geschäft der Geldhäuser auswirkt und wie diese ihre Treibhaus-Emissionen handhaben, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Donnerstag. Damit setzt die Behörde ein wichtiges Ziel der Regierung von US-Präsident Joe Biden um.
Das OCC bestätigte die Prüfungen, nannte allerdings keine Details. Bei der Aktion gehe es darum, die finanzielle Stabilität der Institute sicherzustellen. "Der Ansatz des OCC konzentriert sich auf das Risikomanagement der Banken, nicht auf die Festlegung der Industriepolitik."
Im Rahmen ihrer Ermittlungen hätten die Beamten Fragenkataloge an verschiedene Abteilungen der jeweiligen Banken verschickt, sagten die Insider weiter. Außerdem hätten sie zahlreiche Gespräche mit Verantwortlichen geführt, unter anderem mit Risikomanagern. In einigen Fällen hätten Experten der US-Notenbank Fed und der Bank von England (BoE) ihre Kollegen vom OCC begleitet. Weder die Fed noch die zuständige BoE-Abteilung wollten sich hierzu äußern.
Zu den überprüften Banken zählten nach Aussagen der Insider Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs Group, JPMorgan Chase, Morgan Stanley und Wells Fargo. Die Fed werde die Ergebnisse in Kürze veröffentlichen. Keine der erwähnten Banken wollte etwas zu diesem Thema sagen.
(Bericht von Isla Binnie and Chris Prentice; unter Mitarbeit von Saeed Azhar und Pete Schroeder; geschrieben von Hakan Ersen. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)