München (Reuters) - Die Münchener Rück will den Gewinn im kommenden Jahr dank hoher Preise und steigender Zinsen noch einmal um eine halbe Milliarde Euro nach oben schrauben.
Der Nettogewinn soll dann auf fünf Milliarden Euro steigen, wie der weltgrößte Rückversicherer am Freitag ankündigte. Die Prognose für das zu Ende gehende Jahr hatte die Münchener Rück im Oktober auf 4,5 Milliarden geschraubt. "In einem anhaltend günstigen Marktumfeld wird Munich Re weiterhin ihre starke Position nutzen, um noch mehr profitables Wachstum zu generieren", erklärte der Dax-Konzern. Dazu sollen auch die Kapitalanlagen beitragen: Finanzvorstand Christoph Jurecka erwartet daraus eine deutlich höhere Rendite von mehr als 2,8 (2023 erwartet: 2,2) Prozent.
Die Prognose sei höher als erwartet, schrieb Jefferies-Analyst Phillip Kett. Vorbörslich legte die Aktie leicht zu.
Die Münchener Rück stellte aber nur noch einen leicht steigenden Versicherungsumsatz von 59 (2023 erwartet: 58) Milliarden Euro in Aussicht. Sie hat - wie die Konkurrenten Hannover Rück und Swiss Re auch - in den Verhandlungen mit den Erstversicherern weitere Preiserhöhungen durchgesetzt. Das werde die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden-Rückversicherung im kommenden Jahr auf 82 (2023 erwartet: 85) Prozent drücken. Jurecka betonte, man werde nicht mehr ganz so vorsichtig für Schäden reservieren wie in diesem Jahr.
Der Löwenanteil des Gewinnzuwachses soll wie gewohnt aus der dominierenden Rückversicherung kommen. Aber auch bei der Erstversicherungs-Tochter Ergo soll es weiter aufwärts gehen: Bei einem konstanten Versicherungsumsatz von 20 Milliarden Euro soll sie rund 800 (2023 erwartet: 700) Millionen Euro Gewinn abwerfen. Fortschritte erwartet Ergo vor allem im Schaden- und Unfall-Geschäft in Deutschland, wo sich die Schaden-Kosten-Quote auf 87 von 89 Prozent verbessern soll.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)